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1. Geschichte des Mittelalters - S. 110

1872 - Münster : Coppenrath
110 aber berfiel sie und nahm beide gefangen. Den Grafen Otto gab er zwar nach einigen Jahren wieder frei; Magnus aber wurde in fitengen Verhaft genommen, weil er auf das Recht an seines Vaters Herzogthum nicht verzichten wollte. Durch ein solches Verfahren zog er sich den Verdacht zu, als ob er das Herzogthum Sachsen an sich nehmen, den Erbprinzen aber im Gefngni sterben lassen wollte. Auch wuten alle Sachsen, da der König keine Liebe zu ihrem Volke habe. Einst soll er von der Hhe eines Berges das Land berschauet und ausgerufen haben: Sachsen ist ein schnes Land, aber die, welche es be-wohnen, sind nichtswrdige Knechte!" Das wurde schnell im Lande hernmerzhlt und steigerte die Ghrung immer mehr. Am meisten erbitterte er die Sachsen dadurch, da er die schon von seinem Vater hier gebauten Burgen und Schlsser, besonders im Harzgebirge, vermehrte und frnkische Besatzung hineinlegte, um durch sie das Volk der Sachsen desto besser zgeln zu knnen. Gleich Rubern fielen die fremden Kriegesleute der das Eigenthum freier Männer her, forderten in des Kniges Namen ungeheuere Abgaben und Zlle und zwangen sie sogar zu harten Frohndiensten. Jeder auch noch so billige Einspruch galt als Widersetzlichkeit, galt als Emprung und ward mit Verlust der Freiheit und des Vermgens hart bestraft. Da muten wohl Alle glauben, der König gehe damit um, die uralte Freiheit des Landes, fr welche ihre Vter so blutig gestritten hatten, mit Gewalt zu Grunde zu richten. Das bedrngte Volk klagte laut, es bat den König um billige Abstellung seiner Beschwerden, es drohete; aber alle Klagen, alle Bitten, alle Drohungen wurden mit hhnendem Uebermnthe zurckgewiesen. Das brachte den glimmenden Funken des Uebermnthes zur hellen Flamme derkne-ges- Sie griffen zu den Waffen; sechzigtausend Mann, der tapfere Herzog Otto an der Spitze, rckten rasch gegen Goslar an, wo sich Heinrich eben aufhielt. Wie ein aufgescheuchtes Wild flog der berraschte König in hastiger Eile durch tiefe Wlder und Vergschluchten nach Eschwege in Hessen. Von dort eilte er an

2. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1872 - Münster : Coppenrath
140 taufenb Mann niebergemetzelt. Auch Wollher von Habenichts blieb im Gefechte. Mit dem klglichen Ueberreste floh Peter auf oa Eiligste nach Constantinoxel zurck. So wenig entsprach der erste Anfang biefer Zge beit glnzenben Hoffnungen, mit welchen sie unternommen worden waren. 43. Erster Kreuzzug (1096). Endlich kam auch der wohlgeordnete Hauptzug zu Stande, un der Spitze desselben standen die Fürsten: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen (Brabant); Balduin und Eustach, seine Brder; Raimund, Graf von Toulouse; Bohemund, Fürst von Tarent; der edele Tan-kred, sein Neffe, Robert, Graf von der Normandie, ein Sohn des Kniges von England; Robert, Graf von Flan-dern der schon als Pilger in Jerusalem gewesen war; Hugo, Graf von Vermandois, ein Bruder des Kniges Philipp von Frankreich; Stephan, Graf von Alois und Chartres, der so reich war, da man von ihm sagte, er habe so viele Schlsser, als das Jahr Tage; der edele Ritter Walt her von dem Thurme zu Limoges mit seinem treuen Lwen, der ihn nie verlie, weil er ihn einst von einer Schlange gerettet hatte An diese Hupter der Kreuzfahrer schlssen sich unzhlige Ritter und Edele mit ihren Mannen und Reisigen an. Der Kern des Heeres bestand grtentheils aus Franzosen, Lothringern, Flan-dern, Normannen und Italienern. Jeder Fürst fhrte seine Schar. Aber alle berragte an frommem Sinne und ritterlicher Wrde der edele Herzog Gottfried von Vonillon. Er war gerade in der Blthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch schonen Wuchs, voll Aumuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Er war dem Lwen vergleichbar nicht nur an Kraft, sondern mich an Edelmuth. echon in der Jugend hatte er das Gelbde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des heil. Grabes zu wid-wen; jetzt, zum Manne gereift, zog er zur Lsung seines Ge-lubdes in den heiligen Kampf hinaus. I

3. Geschichte des Mittelalters - S. 228

1872 - Münster : Coppenrath
228 Kaiser aus verschiedenen Knsern, von Andolf von Kaksnrg bis auf Atrecht Il (12731437). 63. Rudolf von Habsburg (1273-1291). Am Ufer der Aar, in dem Schweizer Kanton Aargau, erheben sich auf einem den Strmen freistehen den Hgel die Ruinen des Schlosses Habichtsburg ober Habsburg, die weit der die Gegenb hinschauen. Dieses Schlo war das Stamm-haus des berhmten Grafen Nnbolf von Habsbnrg, der im Jahre 1273 zum deutschen Kaiser erwhlt wurde. Er be-sa noch mehre andere Gter, in der Schweiz sowohl, als in Schwaben und im Elsa, und stand deshalb als ein mchtiger Herr in groem Ansehen. Auch war er als ein frommer und biederer Held in der ganzen Gegend hoch geehrt. Er schtzte in jenen unruhigen Zeiten nach Friednch's Ii. Tode, wo Deutsch-laub eine geraume Zeit hinburch so gut wie ohne Regenten war, den Brger wie den Landmann vor den herumziehenden Rubern. Vorzglich gefiel dem Volke seine Ehrfurcht fr die Religion und ihre Diener. Einst begegnete ihm auf der Jagd ein Priester, der mit der letzten Wegzehrung zum Kranken eilte. Wegen des angeschwollenen Waldwassers war der Weg schlpfrig und unsicher geworden. Da sprang Rudolf von seinem Rosse, lie den Priester aufsteigen und fhrte demuths-voll selbst das Thier am Zgel bis vor das Haus des Kran-fen. Hier wartete er, bis die heilige Handlung vollbracht war, und geleitete dann den Priester zurck. Das Pferd aber wib-mete er von nun an dem Dienste der Kirche; beim er hielt sich fr imwrbig, je wieber das Thier zu besteigen, das un-seren Herrn und Heiland getragen hatte. Den Erzbischof Werner von Mainz, welcher nach Rom reisete, begleitete er in jenen unsicheren Zeiten bis an die Alpen. Und als sie von einander schieben, reichte ihm der Erzbischof sreunblich die Hand und sprach: Wollte Gott, Herr Graf, ich lebte noch lo lange, ba

4. Geschichte des Mittelalters - S. 233

1872 - Münster : Coppenrath
233 selbst gegen die Raubritter aus und brach ihre Burgen. In Thringen allein zerstrte er ihrer sechzig. Die gefangenen Ruber wurden ohne Rcksicht ihres Standes gehngt; denn Rudolf sagte, er halte feinen Menschen fr adelig, welcher die Armen beraube und die Gerechtigfeit verletze. Er brachte es in wenigen Jahren dahin, da der Kaufmann und Pilger feines Geleites mehr bedurften und durch finstere Wlder und an hohen Burgen ohne Gefahr vorberziehen konnten. Auch hatte Jeder, ohne Unterschied des Standes, freien Zutritt zu ihm. Einst, da die Wache einen gemeinen Mann, der ihn zu sprechen wnschte, nicht hereinlassen wollte, rief er ihr zu: So lasset ihn doch herein! Bin ich benn zum Kaiser erwhlt, da man mich hier einsperre?" Obschon Rudolf den ersten Thron von Europa besa, so machte ihn doch diese hohe Wrde nicht stolz und anmaend. So besuchte er als Kaiser noch einen reichen Gerber bei Basel, den er sonst gefannt halte, und stand vor einem Brger aus Zrich vom Throne auf, weil dieser ihm einst das Leben gerettet hatte. Man sah ihn wohl im Felde seine einfache Klei-dung mit eigener Hand ausbessern und seinen Hunger mit un-gefochten Rben stillen. Wegen seiner Einfachheil ward er ort verkannt und hatte manch' furzweiliges Abenteuer. Einst, da das faiserliche Hoslager bei Mainz stand, fam er in seinem gewhnlichen Wams in die Stadt. Es war strenge Klte, und er trat eben in das offene Haus eines Backers, um sich am Backofen zu wrmen. Die Frau des Bckers aber, die ihn fr einen gemeinen Kriegsknecht hielt, wollte das nicht leiben und schimpfte aus Leibeskrften auf den Kaiser, der mit seinen Leuten dem Brger so zur Last falle. Rudolf lchelte. Dar-ber wrbe das Weib noch zorniger und go nach ihm mit einem Kbel Wasser. Der Kaiser blieb gelassen und ging trie fenb in's Lager zurck. Zu Mittag aber schickte er einen seiner Bebienten mit mehren gut gefllten Schsseln zu der Frau und lie dabei sagen, das schicke ihr der Reitersmann, den sie so

5. Geschichte des Mittelalters - S. 249

1872 - Münster : Coppenrath
I 249 Mittelpunkt nicht nur von Bhmen, sondern vom ganzen deutschen Reiche werden. Hier errichtete er auch zur Bildung seiner Bhmen im Jahre 1348 nach dem Muster der Universitten von Paris und Bologna die erste deutsche Universitt, welche schon i bald nach ihrer Stiftung siebentausend Studirende zhlte. Die goldene Bulle (1356). Das Wichtigste, was ihm Deutschland zu verdanken hat, ist jenes berhmte Reichs-grundgesetz, die goldene Bulle. Durch diese wurde im Jahre 1356 das ausschlieende Wahlrecht des deutschen Kaisers sieben , Kurfrsten *), drei geistlichen und vier weltlichen, berlassen ober vielmehr frmlich besttiget; bemi sie hatten sich dasselbe bereits seit einem Jahrhuubert angemaet. Diese sieben Kurfrsten aber j waren: die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln, der König j von Bhmen, der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von 1 Sachsen-Wittenberg und der Pfalzgraf am Rhein. Zur Ver-; htung aller Streitigkeiten sollte die Kurwrde an dem Lanbe gebunben sein, und bei Erledigung des Thrones berselbe innerhalb breier Monate wieber besetzt werben. In Frankfurt am Main sollte die Wahl, in Aachen aber, welches von Alters her als Residenz der knigliche Stuhl" genannt wrbe, die Krnung gehalten werben. Diese und andere Verordnungen ent-hielt das Reichsgrunbgesey, welches seinen Namen golbene Biille"**) von dem in Gold getriebenen Siegel fhrte, das, in einer Kapsel (bulla) eingeschlossen, ort dieser Urkunde auf Per-gament mit einer Schnur befestigt war. Die Macht des Kaisers bestand nur noch in seinen Erblanden. Denn von unmittel-baren kaiserlichen Gtern, Einknften und Rechten war nach den verschwenbenschen Verleihungen der frheren Kaiser, so wie durch die Eingriffe der Fürsten während des Zwischenreiches wenig brig geblieben, und bieses Wenige wrbe durch die golbene Bulle noch geschmlert. Die Kurfrsten waren jetzt vllige *) Von dem alldeutschen Worte fren", b. i. whlen. **) Vorzugsweise wird eine Verordnung oder ein Dekret des Papstes in Glaubens- und Kirchensachen Bulle genannt.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 106

1872 - Münster : Coppenrath
106 und solcher Wrbe, wie er. Herzoge setzte er ein und ab, wie es ihm beliebte. Seinem Sohne Heinrich Iv. lie er sechs Wochen nach der Geburt schon als König hulbigen. Er war auf dem Wege, unumschrnkter Herr von Deutschland zu werben. Me bemthigten sich vor dem Gewaltigen, sein Ansehen hielt jeben Laut der Unzusriebenheit zurck. Mit gleichem Nachbrucke schaltete er in Italien. In dem unruhigen Rom regierten bamals drei Bischfe zu gleicher Zeit, die sich um den Besitz der hchsten geistlichen Wrbe zankten und befeinbeten. Heinrich erschien, setzte alle brei ab und lie breimal hinter einanber biefe Wrbe deutschen Bischfen ertheilen. Auch lie er sich von den Rmern das Versprechen geben, keinen Papst ohne kaiserliche Besttigung alizuerkennen. Die sich gegen ihn auflehneuben Bhmen fhrte er mit den Waffen zum Gehorsam zurck (1041); auch bei den Ungarn machte er seinen Einflu geltenb. Dieses frher so gefrchtete Volk suchte er sogar in seinem eigenen Laube heim und brachte es, wenn auch nur auf kurze Zeit, zur Unterwrfig-keit. Selbst mchtigen Knigen war er ein Schrecken. Einst bei einer Zusammenkunft mit dem Könige Heinrich von Frankreich kam es zum Wortwechsel, und Heinrich Iii. warf seinem Gegner nach altem Brauch den Fehbehanbschuh zum Zweikampf hin. Darber erschrak der Franzose so sehr, ba er schon in der nchsten Nacht in aller Stille nach seinem Lanbe entwich. Da ging der ritterliche Kaiser, hochgeehrt von seinem Volke, zurck nach Goslar am Harze, seinem Lieblingssitze, legte in der Umgegenb mehre feste Burgen an, zum groen Mifallen der Sachsen, welche schweren Frohnbienst babei leisten muten. Bei aller Strenge und Hrte war der Kaiser uerst dem' thtg und gottesfrchtig. Er unterwarf sich nach dem frommen Sinne der damaligen Zeit selbst den hrtesten Bubungen. Nicht eher fetzte er an Festtagen die Krone auf, als er gebeichtet | und feinen entblten Rcken von feinem Beichtvater bis auf's Blut hatte geieln lassen. Darum ehrte ihn das Volk, wie ihn die Groen frchteten und haten. Er starb schon in seinem

7. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1872 - Münster : Coppenrath
111 den Rhein nach Tribur und sandte Boten durch das Reich, da man ich gegen die Emprer rsten solle. Dorthin folgten ihm die Sachsen nicht. <ste eilten lieber, die verhaten Burgen am Harze zu schleifen. Es gelang ihnen auch, ihren gefangenen Frften Magnus aus dem Schlosse von Lneburg zu befreien. Hiermit war indessen Heinrichs Demthigung noch nicht beendigt. Die deutschen Reichsfrsten, die er zum Kriege aufgefordert hatte, fielen alle von ihm ab und zeigten sich sogar geneigt, dem Antrage der Sachsen gem einen andern König zu whlen. Heinrich schien verloren und wre es gewesen, htten ihn nicht ; die treuen Brger von Worms untersttzt und seinen nieder-| geschlagenen Sinn wieder aufgerichtet. Die Anschlge seiner unentschlossenen Feinde wurden Zwar hintertrieben: jedoch die : Sachsen zu unterwerfen gelang ihm nicht. Er mute, um nur , die Krone nicht zu verlieren, im Jahre 1074 einen harten Fne-I den mit ihnen eingehen. Die Schleifung aller kniglichen Burgen ward in demselben ausbedungen. In wilder Wnth fielen die Sachsen der diese her und lieen keinen Stein auf dem andern. Selbst die Kirche der Harzburg blieb nicht verschont. Sie pln-derten die Altre, rissen die kaiserliche Familiengruft auf, beschimpften die Gebeine von Heinrich's verstorbenem Bruder und Sohne und verbrannten die Kirche. Da flammte Heinrich's Zorn von Neuem auf. Er shnte sich mit den Reichsfrsten aus, ver-mochte sie durch Bitten und Versprechungen zu einem Kriege gegen die Sachsen und brachte mit ihrem Beistande ein mch-tiges Heer auf. Mit diesem berfiel er im Juni des Jahres 1075 die bei Hohenburg an der Unstrut gelagerten Sachsen und brachte ihnen, nach tapferer Gegenwehr, eine vllige Niederlage bei. Jetzt wurde Sachsen auf schreckliche Weise verwstet. Jedoch war der Muth und die Hoffnung der schsischen Grafen noch nicht gesunken. Noch in demselben Jahre mute Heinrich gegen sie ziehen. Erst durch gtliche Vorstellungen und Versprechungen wurden sie vermocht, die Waffen niederzulegen und friedebittend vor dem Könige zu erscheinen. Aber gegen sein

8. Geschichte des Mittelalters - S. 175

1872 - Münster : Coppenrath
1 175 selbst Palermo und Neapel, leisteten ihm die Huldigung. Furcht-bar war jetzt die Rache des erzrnten, noch immer mitrauischen Gebieters. Die Kerker fllten sich mit Grafen, Edelen und Bischfen, von denen die Einen geblendet, gespiet, die Anderen gehngt, verbrannt wurden. Wenige Jahre nachher starb Heinrich pltzlich zu Messina, an den Folgen einer Erkltung, voll Reue der die Missethaten seines Lebens, im zweiund-dreiigsten Jahre des Alters (1197). Durch den unerwarteten Tod Heinrich's Vi. entstand im deutschen Reiche groe Verwirrung. Sein Sohn Friedrich war erst drei Jahre alt. Unter der Vormundschaft des Papstes Znnocenz Iii. als des Oberlehnsherrn beider Sicilien wurde er Zwar hier als König anerkannt; in Deutschland aber whlten die zwei Hauptparteien, die Welfen und die Hohenstaufen, jede nach ihrem Sinne: die erstere Otto Iv., Heinrich des Lwen Sohn, den auch der damalige Papst Innocenz Iii. begnstigte; die andere Heinrich's Bruder, den Herzog Philipp von Schwaben. Die Folge dieser unglcklichen Spaltung war viele Jahre hindurch Zerrttung und Blutvergieen. Philipp regierte bis 1208. In diesem Jahre wurde er vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wegen persnlicher Beleidigung auf der alten Burg bei Bamberg berfallen und erschlagen. Nun war Otto der alleinige Herrscher und wurde auch in Rom zum Kaiser gekrnt. Um seine Gegner, die Hohenstaufen, zu vershnen, vermhlte er sich mit der Tochter des Erschlagenen. Allein die Ruhe war nicht von Dauer. Otto zerfiel bald mit dem Papste, der ihn frher besonders begnstigt hatte, und wurde als Meineidiger, der die dem Papste eidlich gegebenen Versprechungen nicht gehalten, in den Bann gethan. Da erhob 'Ich die hoheustaufische Partei fr Heinrich's Sohn, fr Friedrich, der unterdessen zum Jnglinge herangewachsen war. Auch der Papst war ganz fr ihn und lud die deutschen Fürsten ein, Friedrich als ihren rechtmigen König anzuerkennen. Friedrich kam 1212 auf Einladung der fr ihn gestimmten Fürsten nach I

9. Geschichte des Mittelalters - S. 179

1872 - Münster : Coppenrath
u. . 179 stellte sich ihnen im Jahre 1241 Herzog Heinrich von Schlesien mit vielen deutschen Rittern entgegen. Blutig war die Schlacht, die Deutschen wurden besiegt, Herzog Heinrich fiel selbst. Doch zogen die Mongolen nicht weiter; sie hatten die Tapferkeit der Deutschen kennen gelernt; auch schreckte sie die Menge der festen Burgen. Nachdem sie mit den abgeschnittenen Ohren der Er-schlagenen viele Scke zum Zeichen ihres Sieges augefllt hat-ten, kehrten sie der Ungarn nach Asien zurck. Um diese Zeit starb Gregor Ix., Friedrich's grter Gegner, und ihm folgte Innocenz Iv. Dieser, frher ein Freund des Kaisers, gerieth bald mit ihm in einen noch weit heftigeren Streit, als alle seine Vorgnger. Er entfloh heimlich von Rom aus der gefhrlichen Nhe des Kaisers nach Lyon, berief eine Kirchenversammlung dahin und klagte unter vielen Thrnen ihn des Meineides, der Ketzerei und der Gottlosigkeit an. Vergebens vertheidigte der kaiserliche Gesandte seinen Herrn. Die Versammlung sprach den Bann der ihn aus und erklrte ihn seiner Kronen und Wrden verlustig. Als dem Kaiser diese Nachricht hinterbracht wurde, gerieth er in heftigen Zorn und rief aus.-Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt, mich der Krone beraubt? Bringet mir her meine Krone, da ich sehe, ob sie wirklich verloren ist!" Und als man sie ihm hereinbrachte, setzte er sie auf's Haupt und rief mit drohender Stimme: Noch habe ich meine Krone und ehe ich sie verliere, mssen Strme von Blut flieen!" Diese Worte gingen in Erfllung. Auf An-trieb des Papstes whlten mehre deutsche Fürsten den Landgrafen von Thringen, Heinrich Raspe, zum Kuige. Ungern ber-nahm dieser die glnzende Brde und starb schon im folgenden Jahre vor Gram. Nun ward von Friedrich's Feinden der Graf Wilhelm von Holland auf den deutschen Thron erhoben. Whrend der Kaiser mit den Lombarden in Italien kmpfte, fhrte sein Sohn Konrad, der nach dem Tode seines Bruders die knigliche Wrde erhielt, an der Spitze seiner Partei den Krieg in Deutschland mit diesem Gegenknige. 12 * I

10. Geschichte des Mittelalters - S. 234

1872 - Münster : Coppenrath
234 Jossen habe. Wie erschrak die Frau, als sie hrte, da dieser; der Kaiser selbst fei! Eiligst lief sie in das Lager hinaus und! warf ^ zu Fen. Rudolf aber hie sie aufstehen und legte ihr feine andere Strafe auf, als da sie vor der ganzen Gesell!chaft den Vorfall erzählen solle. Das that denn die Frau zum herzlichen Ergtzen der munteren Gefellschaft. Rudolf htte gern gesehen, da noch bei feinen Lebzeiten fein Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger ernannt wrde, und uerte auch gegen die Fürsten diesen Wunsch. Allein dieser blieb unerfllt Seine groe Hausmacht mochte wohl bei man-ehern Fürsten Besorg!,i erregen. Mivergngt schied er des-halb aus der Frstenversammlung zu Frankfurt. Nicht lange nachher, im Jahre 1291, starb er zu Germers heim am Rhein, von allen Guten wegen seiner Redlichkeit beweint, und wurde zu Speyer in der Gruft der Kaiser beigesetzt. Seine Gerech-tigkeitsliebe war sogar zum Sprichworte geworden, so da man von einem weniger gewissenhaften Herrfcher sagte: Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht." 64. Adolf von Nassau. Albrecht 1. von Oesterreich. -Heinrich Vii. von Luxemburg. Adolf von Nassau (12911298). Nach Rudolfs Tode ernannte der Erzbischof von Mainz, welchem die brigen Fürsten ihre Wahlstimmen bertragen hatten, nicht Rudolfs! noch einzigen Sohn Albrecht, fondern den ihm entfernt verwandten Grafen Adolf von Nassau*) zum Könige. Adolf war zwar ein tapferer und unternehmungsvoller Ritter, aber fr eine wl<he Wurde war feine Macht und fein Ansehen viel zu ge-ring. Er war so unvermgend, da er nicht einmal die Krnungskosten zahlen konnte. Er wollte die Macht feines ") Nassau soll seinen Namen von bev nassen Aue haben. In der Nhe bev Slabr, am linken Ufer bev Lahne, sieht man noch die Trmmer des Stammschlosses dieses Adolf.
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